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Ortho-K: Nachts die Sehkraft auftanken

Spezielle Linsen korrigieren Fehlsichtigkeiten im Schlaf

Den ganzen Tag lang scharf sehen – ohne Brille, Kontaktlinsen oder gar eine Lasik-Operation. Für die meisten Menschen mit Sehschwäche hört sich das wie ein Traum an – für Ortho-K-Linsen-Träger ist das ganz normaler Alltag. Denn die orthokeratologische Kontaktlinse lädt die Sehkraft ganz einfach nachts im Schlaf wieder auf. Und den nächsten Tag können ihre Träger dann ganz ohne Sehhilfe genießen.

Was sind Ortho-K-Linsen?

Orthokeratologie Kontaktlinsen (kurz: Ortho-K-Linsen) korrigieren Fehlsichtigkeiten im Schlaf, weshalb sie oft auch Nachtlinsen genannt werden. Ein zertifizierter Ortho-K-Experte vermisst die Hornhaut des Auges mit 20.000 Messpunkten. Die formstabilen, hoch sauerstoffdurchlässigen Ortho-K-Linsen werden individuell maßgefertigt und modellieren die Hornhaut gezielt über Nacht – innerhalb von sechs Stunden.

Menschen mit Kurzsichtigkeit (Myopie), Alterssichtigkeit (Presbyopie) und/oder einer leichten Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) sehen am Morgen und den Tag über scharf – ohne Brille und ohne Kontaktlinsen. Das Ergebnis ist, je nach Sehschwäche, nach wenigen Tagen gut und nach einem Monat stabil.

Die Vorteile der Ortho-K Nacht­linsen

Mit den orthokeratologische Kontakt­linsen brauchen Kurz­sichtige (bis ca. -6 Dioptrien) und Menschen mit einer geringen Hornhaut­verkrümmung am Tag keine Brille und keine Kontakt­linsen mehr. Jede Sportart kann ohne Verlust­angst der Linsen problem­los betrieben werden. Auch für Fehl­sichtige, die aufgrund von Kontakt­linsen über trockene Augen klagen, sind die Produkte oft eine gute Wahl.

Weil die über Nacht getragenen Ortho-K-Linsen gleichzeitig das Wachstum des Aug­apfels, das mit­verantwortlich ist für die Myopie (Kurzsichtigkeit) bei Kindern und Jugendlichen, hemmen können, lässt sich das Fort­schreiten der Kurz­sichtigkeit damit verlang­samen. Dabei gilt: Je regel­mäßiger und früher die Linsen getragen werden, desto größer ist der wahr­scheinliche Erfolg. Das ist ein großer Fort­schritt in einer Zeit, in der Kurz­sichtig­keit bei Kindern welt­weit voran­schreitet.

Nachtlinsen

Was muss man beim Tragen der Ortho-K-Linsen beachten?

Die Wirkungsdauer ist begrenzt. Bricht man das Tragen ab, geht die Hornhaut peu à peu wieder in ihre Ausgangs­form zurück, die Fehlsichtig­keit kommt wieder. Schon im Laufe des Tages lässt die Wirkung langsam ein wenig nach. Dies kann aber auch als Vorteil gesehen werden. Im Gegensatz zur Lasik-OP kann beim Tragen der speziellen Linsen die Ver­änderung der Horn­haut jederzeit wieder rück­gängig gemacht werden.

Für diese Anwender eignet sich die Ortho-K nicht

Der Nutzer-Kreis der kleinen Nachtl­insen ist begrenzt. Die Fehlsichtig­keit darf bestimmte Grenz­werte (Kurzsichtigkeit bis ca. -6 Dioptrien) nicht über­schreiten und das Auge muss gesund sein. Menschen mit Erkrankungen, beispiels­weise Rheuma oder Diabetes mellitus, können nicht auf ortho­kerato­logische Kontakt­linsen zurückgreifen. Ebenfalls ist nach einer Lasik-OP keine Ortho-K Anpassung mehr möglich.

Anpassung und Pflege der Nachtlinsen

Die Ortho-K-Linsen sind in der Anpassung aufwendiger als her­kömmliche Linsen. Nur speziell geschulte Augenoptiker­meister­innen und -meister dürfen sie anpassen. Das Tragen der kleinen Seh­hilfen erfordert zudem deren ständige Kontrolle. Ihre Träger sollten sich genau an die Tragehinweise und Pflege­empfehlungen der spezialisierten An­passer halten.

Kontaktl­insen, die nur in der Nacht getragen werden, sind den Umwelt­einflüssen zwar weniger ausgesetzt als her­kömmliche Linsen, durch das Tragen bei geschlossenem Auge kann es jedoch verstärkt zu Ab­lagerungen kommen.nnen.

Zertifizierte Expertin für Ortho-K Kontaktlinsen

Kim Hesmert (Augenoptikermeisterin, Prokuristin)

Haben Sie noch Fragen zur Ortho-K Kontaktlinse? Ich berate Sie gern und helfe Ihnen dabei, über Nacht besser zu sehen. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin!

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Artikel erschienen im Gesundheitskompass Nr. 4, November 2022

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